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Hygrometer Einstellung beim Zigarren Humidor

Analoge Standard Hygrometer einstellen

Jeder Hygrometer hat einen Bereich, in dem er gut misst. Eine Einstellung mit Extremwert gegen 100% ist daher immer etwas gefährlich, gleich welches Fabrikat Sie verwenden. Ich persönlich rate eher dazu, mit einem Zweithygrometer abzugleichen. Aufs Prozentpünktchen genau ist kein Produkt unter einer vierstelligen Preisklasse.

Digitale Hygrometer

Die Handhabung bei der Einstellung digitaler Hygrometer ist je nach Modell leicht unterschiedlich. Meist gibt es drei Tasten: "C" bzw. "Adjust". Durch einen kurzen Druck können Sie ggf. zwischen °F und °C umschalten. Ein langer Druck aktiviert die Kalibrierung. Durch Druck auf "+" oder "-" können Sie die gewünschte Abweichung nach oben oder unten einstellen. Ein weiterer Druck auf "C" bzw. "Adjust" bringt Sie wieder zurück ins normale Menu.
Darüber hinaus gibt es bei manchen Modellen die Taste "Max/Min", mit der Sie bisherige Maximalwerte bzw. Minimalwerte anzeigen lassen können. Die Taste "Clear" löscht diesen Speicher.

Taste:

Max/Min - Umschalten zwischen den gespeicherten maximalwerten und Minimalwerten. Die Werte werden automatisch gespeichert bis Sie die Taste Clear betätigen.

Clear - Löscht die gespeicherten Maximalwerte und Minimalwerte.

On/Off – Schaltet das Hygrometer an und aus

°C/°F – Umschalten der Anzeige zwischen Celsius und Fahrenheit

Referenzwerte ermitteln

Es gibt verschiedene Wege, den gewünschten Idealwert für einen Hygrometer zu ermitteln. Im Laufe der letzten Jahre hat sich der Glauben mancherorts eingebürgert, dass exakte 70% rel. Luftfeuchtigkeit in einem Humidor herrschen müssen. Alles andere sei gefährlich. Dem sind zwei Thesen entgegen zu halten.

1.) 70% sind ein möglicher Lagerwert. Tatsächlich findet Langzeitlagerung eher bei ca. 60% statt, während Zigarren zum verzehr durchaus von vielen Rauchern gerne bei 75% und mehr gelagert werden. Ich persönlich habe für den Zweck einen kleinen Humidor mit ca. 75% Luftfeuchtigkeit in Betrieb, für den die normale Befeuchterbemessung überschritten wird.

2.) Für eine Überprüfung existieren schon die Messgeräte nicht bzw. sind für den Privatanwender unbezahlbar resp. nicht verfügbar.  Keines der im Handel befindlichen Hygrometer ist jedoch in der Lage 70% exakt zu messen. Erreichte Idealwerte geben somit ein gutes Bild ab, beruhen aber nicht auf validen Messungen wie sie etwa in der Medizin notwendig wäre. Ich empfehle daher, lediglich einen Wert „gegen“ 70% anzustreben. Ein solches Denken ersparte dem Anwender Zeit, Nerven und Kosten.
Zigarren brauchen keine exakten 70%. 

Die Annahme trägt die Branche teils leider immer noch selbst in die Welt hinaus. Ich treffe auf Messen nicht selten Menschen, die mich im Gespräch zu Schmunzeln verleiten. Durch das Thema setzen sich alle Beteiligten teils unnötig unter Druck.
Ich kann in dem Punkt Feuchtemessung nur zur Besonnenheit raten. Wer in einen Taupunktspiegel und Medizinhygrometer investieren mag, kann das natürlich tun. Das sind tolle Geräte. Die Kosten liegen aber im mehr oder minder gehoben vierstelligen Bereich. Den Aufwand treibt keine mir bekannte Zigarrenlounge, weil er schlich nicht notwendig ist. Dagegen setzen diese durchaus die gleichen Geräte ein, die wir herstellen bzw. vertreiben.

Nun braucht man aber dennoch einen verlässlichen Wert. Dafür gibt es x Methoden. Allen gemeinsam ist, dass durch eine Handlung in einem eng umgrenzten Raum ein an sich exakt verlässlicher Feuchtewert erreicht wird. Ich nenne folgend zwei populäre Methoden.


1.) Feuchte Lappen Methode.

Bitte einfach den Hygrometer für ca. 1 Stunde in einen feuchten Lappen wickeln. Es sollte dann bei ca. 98% stehen. Die Nadel sollte knapp unter 100% stehen, um den Messbereich nicht zu verlassen.
Vorteil: Sehr simpel in Durchführung, daher praktisch.
Nachteil: Jeder Hygrometer hat einen Präzisionsbereich, in dem er besonders exakt misst. Eine Einstellung über Grenzwerte birgt also verständliche Nachteile in sich.

2.) Die Wasserdampf Methode

Davon gibt es verschiedenste Abwandlungen mit unterschiedlichen Überlegungen. Oft wird dabei Wassere gekocht und der Dampf als Referenzpunkt verwendet. Ich rate davon ab, weil zu viel Fehler gemacht werden. Kein Hygrometer möchte in Wasser gekocht werden. :)

Die Methode macht sich zu Nutzen, dass eine Salzlösung physikalisch berechenbare und stabile Werte liefert. Im Beispiel nimmt man ein Gefäß (Topf). Dieses wird zu mindestens ca. 10% seines Volumens mit einer Salzlösung angefüllt. Auf 100ml Wasser kommen 40g Kochsalz. Sie mischen also eine 40% Salzlösung an. Wenn das Salz gelöst ist, platzieren sie auf einem Podest, etwa einem umgedrehten Glas den Hygrometer im Inneren. Danach wird das Gefäß luftdicht geschlossen. Bei 20°C Umgebungstemperatur kommt man auf den Wunschwert von etwas über 70%. Nach 2-4h Wartezeit können Sie den Hygrometer auf ca. 74% stellen.

Eine Abwandlung der Topf-Variante ist die Folgende: Ein kleines Glas (Schnapsglas, Stamperl) wird mit 2 Esslöffeln Salz und einigen Tropfen Wasser gefüllt. Es ergibt sich eine Salzmischung. Diese wird zusammen mit dem Hygrometer in einem Beutel luftdicht verschlossen. Nach 2-4h können auch auf die Weise die 74% eingestellt werden.

Sie suchen Informationen zur Öffnung von Hygrometern? Neben dem oben gezeigten Video bieten wir eine Sammlung der Öffnung verschiedener Hygrometer an.